Der Name „No Wódka“ lässt verschiedene Vermutungen über Intention und Ausrichtung des Concept Stores in der Pappelallee zu. Der helle & leichte Look, die Inneneinrichtung mit weißen Gerüst-Stangen und natürlich die Auswahl der Produkt-Palette zeitgenössischen polnischen Designs machen große Lust, öfters in dem seit März diesen Jahres eröffneten Store von Aleksandra Kozlowska, vorbei zu schauen.
Aleksandra Kozlowska mag das Spiel mit den Klischees. Der Name „No Wódka“ assoziiere mit einem Augenzwinkern, dass Polen natürlich mehr als Vodka & Co zu bieten habe. Aktuelle Kunst, zeitgenössisches Möbel-Design, modernes Interior, ausgewählte Kollektionsteile polnischer Mode-Designer, Accessoires & Papeterie werden hier präsentiert.
Zu den Top-Sellern gehört u.a. die Bettwäsche von „Dizeno“, in der man sozusagen die Nadel im Heuhaufen suchen kann oder die sogenannten Steinkissen von „Fivetimesone“.
Ich habe mich gleich beim Betreten des Stores in die kleinen farbenfrohen Hocker von „DECA makes it lovely“ verliebt. Aleksandra Kozlowska stellt manchmal fest, dass Besucher überrascht sind, weil sie beim Betreten des Stores davon ausgingen, dass es sich um skandinavisches Design handeln müsste.
Es macht viel Spaß sich im „No Wódka“ umzuschauen und mit Aleksandra Kozlowska ins Gespräch zu kommen, die eine herzliche Ausstrahlung hat und viel über die Künstler & Designer zu erzählen weiß. Die kleine, feine Fashion-Auswahl ist sehr urban und inspirierend. Ich mochte das schwarze Kleid im Diving-Neopren-Look von Mariusz Przybylski, sexy und sehr special.
Ich wollte von Aleksandra Kozlowska wissen, wie sie auf die Idee gekommen sei, einen Concept Store mit polnischem Design in Berlin zu eröffnen. Aleksandra Kozlowska, die mit neunzehn von Stettin nach Berlin gekommen ist, Italienisch und Filmwissenschaften studiert hat, kam nach ein paar Jahren bei Filmproduktionen zu der Feststellung, dass sie etwas machen wollte, wo sie ihre eigenen Ideen umsetzen könnte, etwas, was ihr selber gehört. Die Idee von „No Wódka“ war geboren. Bei der Produkt-Auswahl seien zwei Kriterien entscheidend: Es muss ihr persönlich gefallen und aus Polen kommen. Am Anfang griff Aleksandra Kozlowska auf befreundete Designer und Künstler zurück. Mittlerweile bekommt sie täglich Anfragen aus ganz Polen. Charakteristisch für polnisches Design sei ihrer Meinung nach, dass Kreativität und Innovation auf einfachen Lösungen basieren würden. Toll z.B. die farbigen Stühle von “Tabanda” oder cleveres Picnic-Zubehör für Großstädter.
Begeistert haben mich die Holzbrillen von „Niebagatela“, die ein wunderbares Geräusch beim Zusammenklappen der Bügel machen oder der gehäkelte Schmuck mit Swarovski-Steinen von Viola Lee.
Polnisches Design sei ästhetisch und funktionell und habe oft den kleinen nostalgischen Touch mit neuen Interpretationen dabei.
Durch das Konzept von „No Wódka“, das auf der Verbindung polnischen Designs und dem pulsierenden Rhythmus von Berlin basiert, entdeckt Aleksandra Kozlowska immer wieder aufs Neue Künstler und Designer, die sie in Berlin präsentieren möchte.
Im “No Wódka” kann man auch schöne Kleinigkeiten zum Verschenken finden, wie z.B. geometrische Zeichenbücher oder Papier-Bögen, aus denen man den Ost-Block (Blok Wschodni) nachbasteln kann.
Eine letzte Frage an Aleksandra kann ich mir nicht verkneifen: Wann sie ihren letzten Vodka getrunken habe? „Vor einem Jahr.“, lacht sie, aber es würde noch „Our Vodka“ von der Eröffnung im Kühlschrank stehen.
NO WÓDKA: ART & DESIGN
Mo- Sa: 12.00- 19.00
Pappelallee 10
10437 Berlin-Prenzlauer Berg
Hingehn!