Zarte Rückenansicht & leicht gebundene Trägerchen: Drunk in Love
Ein weißer Bentley mit Luftballons steht vor den Kassenhalle des Humboldt Carré in der Nähe des Berliner Gendarmenmarktes. Eine Hochzeitsgesellschaft, die auf sich warten lässt, könnte man vermuten, aber es handelt sich um eine wunderbar reizende Inszenierung der Frida Weyer Show, die wohl an die instinktiven Träume des Sommers angeknüpft hat: Sonne luxuriös zu genießen, wehende Stoffe, zarte Bändchen, vielleicht ein Ja-Wort, und wenn man nicht persönlich gemeint ist, dann doch die Einladung auf ein Fest der Versprechungen.
Weiße Blütenblätter liegen auf dem Fischgrätenparkett im Kontrast zu dem kühlen grauen Marmor der Kassenhalle. Die Musik getragen von dunklen Bässen, spielt wie eine Welle, die einen mitzuziehen versucht, in eine schöne Welt zarter und warum nicht, verträumter Illusionen. Spitzen-Transparenz bei eleganten Blazern und in Rückenpartien eingearbeitet, schwarze Seide, ein Overall mit Rücken-Highlight, zart gebundener Träger. Überhaupt erscheinen die Rücken bei der Frida Weyer Spring/Summer 2015 Kollektion “Drunk in Love” wie Gemälde.
Das Spiel mit Plissee-Stoffen bei langen, wehenden und kurzen Röcken im Kontrast zu filigranen Spitzen-Tops, an deren Halt man bei den schmal gebundenen Trägerchen kaum glauben mag.
Asymmetrie bei fließenden Kleidern im wunderbaren Block-Kontrast der Farben von schwarz, pink, weiß, an eine Eissorte erinnern sie mich unterbewusst.
Ein Hauch von zarten Kleidern, bei denen die Taille entspannt betont wird. Das Farbspiel endet im weißen Finale, die Models tragen die langen Haare offen, wenn ein Wind durch den Saal wehen würde, könnte man wahrscheinlich die Frage hören: „Willst Du mich vielleicht etwas fragen?“
(photos © hannes hametner)
Sehr schön – Mode, Text, Fotos!!
merci Brigitte 😉