Der amerikanische Fotograf Greg Gorman selbst bezeichnet seine Porträts, die seit Freitag in der Berliner Galerie Hiltawsky gezeigt werden, als klassische Arbeiten aus den 80ern. So gehören die über 30 Porträtierten, wie Johnny Depp, Tom Waits, David Bowie, Jeff Bridges, Michael Jackson oder Sharon Stone auch einer vergangenen Zeit an, wirken in großen Formaten und sichtbaren Nah-Details im inszenierten Spiel von Licht und Schatten, Statik und Bewegung sehr nah und dennoch fern.

Winona Ryder, Los Angeles 1981© Greg Gorman, courtesy galerie hiltawsky
Kim Basinger auf dem Zenit ihrer Karriere und ihr scheinbar flüchtig eingefangener Schulterblick stehen im Kontrast zur körperlichen Präsenz von Iman, die vom gigantisch wallenden Haar bis zu Gänsehaut auf den Brüsten eine dominante Magie ausübt.
Der junge Leonardo DiCaprio irritiert mich in Anbetracht dessen, wie die Zeit vergeht, ein Phänomen, das oft bei gleichen Jahrgängen zu beobachten ist.
Den Mythen Marlon Brando und Robert De Niro, die mit entspanntem Gesichtsausdruck auf das illustre Galerie-Publikum schauen, scheinen vergehende Jahre nichts anzuhaben.
Es macht Spass zwischen den großen Abzügen auf die Idole seiner Jugend zu schauen. Ich frage Greg Gorman, ob er die Menschen, die er mal porträtiert hat, anders in Erinnerung behalten würde. “Ja, manchmal.“, sagt er, würde er sie wie durch ein anderes Fenster sehen, gerade, wenn er sie nach einiger Zeit wieder treffen würde.
GREG GORMAN: PORTRAITS
BIS 19. NOVEMBER 2014
Galerie Hiltawsksy
Mi- Sa: 14.00- 18.00
Tucholskystrasse 41
10117 Berlin-Mitte